Freitag, 4. Dezember 2009

4.Dez. HL. BARBARA

Die heilige Barbara - wird stets am 4. Dezember gefeiert

Sie gehört den 14 Nothelfer an.

Schutzpatronin der: Architekten, Artilleristen, Gefangenen, Glöckner, (viele Kirchenglocken tragen ihren Namen), Verwundete, Bauarbeiter, Feuerwehrleute, Waffenschmiede und für das Wetter. Schutzpatronin auch der Bergleute! Die Knappen erhielten im Bergwerk an diesem Tag das vor Unheil schützende "Barbaralicht", welches sie im Stollen zum Gedenken brennen lassen.

Geschichtliches

Die heilige Barbara lebte im 3. Jdt. in Nikomedia in Kleinasien. Heute heißt die Stadt Izmit und ist eine türkische Stadt am Marmarameer (nördl. von Istanbul).

Einst wurden die hl. Barbara, Margarethe und Katharina an einen gemeinsamen Tag gefeiert. Vermutlich war es der 17. September gewesen.

Legende

Ihr Vater, ein Heide, liebte seine Tochter über alles. Da er jedoch auch sehr eifersüchtig und argwöhnisch war, sperrte er sie immer in einen Turm ein, wenn er verreisen musste.

Obwohl Barbara sehr reich war, war sie dennoch sehr einsam und unglücklich. Als sie dann die christl. Religion kennen lernte, sah sie in einem christl. Leben ihre Aufgabe und ließ sich taufen. Dies war in der Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius in den Jahren 249 - 251.

Die Legende erzählt nun, dass der Vater als er von einer Geschäftsreise zurück kam, erstaunt feststellte, dass der Turm statt zwei Fenster wie bisher drei Fenster aufwies. Als er seine Tochter zur Rede stellte, gestand sie ihm, dass sie Christin sei und zur Erinnerung an die heilige Dreifaltigkeit drei Fenster im Turm haben wollte. Der Vater war entsetzt und versuchte alles, um sie vom Christentum loszureißen. Aus Enttäuschung und Wut über ihren Starrsinn zeigte er sie selber an! Sie wurde gefangen genommen und musste für ihren Glauben sterben. Den Vater erschlug unmittelbar nach der Untat aber der Blitz !

Das Brauchtum mit den Barbarazweigen soll auf ihre Gefangenschaft zurückgehen. Hier hat sie einen verdorrten Kirschbaumzweig mit Tropfen aus ihrem Trinknapf benetzt. In den letzten Tagen im Bewusstsein ihres Todesurteils fand sie Trost darin, dass der Zweig in ihrer Zelle blühte.

Barbarazweige, Barbarazweiglein

Besonders bekannt und verbreitet ist die Sitte, am Barbaratag am 4. Dezember einen Obstbaumzweig (Apfel-, Birke-, Haselnuss-, Kirsch-, Kastanien-, Pflaumen-, Holunder-, Rotdorn- oder Forsythienzweig) zu schneiden und in das geheizte Zimmer zu stellen.

Kommt der Zweig gerade am Weihnachtsfest zum Blühen, so wird das als gutes Zeichen für die Zukunft gewertet. Dieser Brauch wurde offensichtlich aus dem Brauchtum der "germanischen Lebensrute" übernommen und ist somit ein uralter Orakelbrauch.

Ein anderer netter Brauch, in Niederösterreich /Ö hängt man an die Barbarazweige Zettel mit Namen, und wessen Zweig blüht, der hat Glück, dessen Wünsche gehen in Erfüllung. (von Ernst Güntschl)

Pflege der Zweige (blühen Sie bis Weihnachten)

Variante 1 - Vor dem Schnitt hat es noch nicht gefroren.
Die Zweige ca. 14 Stunden in warmes Wasser legen (Stelle das Gefäß in Ofennähe!) Das ist so zu sagen ein Startsignal für das Erblühen.

Variante 2 - Es hat bereits gefroren.
Die geschnittenen Zweige ins Wasser geben und in einen kalten Raum stellen (Der Temperaturunterschied ist somit nicht zu groß.) Der nächste Raum sollte dann ca. 15°C haben. Zweige mehrmals täglich besprühen, damit sie nicht austrocknen. Das Wasser sollte alle 2 Tage gewechselt werden.


Brauchtum / Aberglaube

Die Barbarazweige als Liebesorakel:
Am Barbaratag sind die Mädchen am Zug. In der Nacht werden nach altem Brauch Zweige vom Kirschbaum abgeschnitten und jedes Zweiglein mit dem Namen der Verehrer versehen. Derjenige wird Bräutigam, dessen Zweig als erster erblüht. Die Blüten sollten allerdings bis zum Weihnachtstag aufgebrochen sein, ansonsten gilt das Mädchen als "unkeusch". Rein phänomenologisch betrachtet, ist die Zeitspanne vom 4. Dezember bis zu Weihnachten genau auf das Aufblühen der Kirschzweige abgestimmt. Falls der Zweig wirklich nicht erblüht, ist am Gerücht etwas dran - oder die Temperatur hat einfach nicht gepasst ;)

Alter Orakelbrauch

Wenn man vor Wintereinbrauch das Vieh von den Weiden in die Stallungen trieb, nahm man solche Zweiglein von den Bäumen mit. Stellte sie in eine Vase mit Wasser. Zu Weihnacht schloss man aus der Anzahl der Blüten auf die Fruchtbarkeit (Wetter) des darauf folgenden Jahres.

Symbolisch stehen die aufgeblühten Zweiglein für das Weihnachtslied "Es ist ein Ros´entsprungen".

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6 Kommentare:

  1. Das war mal interessant zu lesen,den Brauch die Zweige aufzustellen kenne ich,aber die Geschichte darum nicht,Danke!
    Einen schönen 2.Advent wünsche ich
    Ganz liebe Grüsse
    Patricia

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  2. Liebe Ricki,
    Danke für die schöne Geschichte, meine Zweige stehen auch schon in der Vase und ich lass mich überraschen, ob sie zu Weihnachten auch blühen....

    Dir einen besinnlichen 2. Advent wünscht Dir Traudi

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  3. Eine mir völlig unbekannte Geschichte,aber so schön(traurig), darum schnell ins Gärtchen, Zweiglein schneiden vor dem Dunkelwerden, mal sehen ob's klappt....
    Liefs Anett

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  4. Danke für die tollen Berichte.
    In meiner Kindheit wurden auch noch Barbarazweige geschnitten..
    aber nur von einem bestimmten Strauch, der dann gelb erbüht ist...

    Herzlichst
    Nina

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  5. Sehr schöne Deko, mit den 3 Vasen in rot und den Zweigen. Gefällt mir.
    LG
    Anja

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  6. Na, schon so lange aus der Schule und ich lerne immer noch! Danke für diesen ausführlichen Post!

    Die Blume ist einfach zauberhaft! Ein Wunder der Natur.

    Ganz liebe Grüße
    schickt dir
    Kirstin

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